Marktplatz

"An die guten, natürlich."
Nimué schenkte dem Menschen ein zärtliches Lächeln, in dem viel von den alten Gefühlen mitschwang. Dass auch seine Lippen sich für einen kurzen Moment zu einem leichten Lächeln verzogen hatten, war ihren geschulten Augen nicht verborgen geblieben. Offensichtlich ließ er tatsächlich von der Idee ab, sie könne mit irgendwelchen anderen Gedanken als denen an ihn beschäftigt sein. Und in gewisser Weise stimmte das ja auch, denn selbst als sie an ihren Sohn dachte, war es ihr dabei mehr um Elias gegangen.
Sie hatte Kylion schon lange nicht mehr gesehen und überhaupt, war er nur kurz aktiv Teil ihres Lebens gewesen. Von Zeit zu Zeit verspürte sie mütterliche Sehnsucht nach dem Kind, doch sie war sich sicher, dass er bei seiner Ziehmutter gut aufgehoben sein würde. Vielleicht sollte sie ihn einmal besuchen. Oder vielleicht sollte sie ihn in Frieden lassen, denn sicher verstand er das Drängen seiner Mutter nach Freiheit ebenso wenig, wie sein Vater.

Überhaupt war dieser es, auf den die Elfe sich jetzt konzentrieren sollte: Elias, ihr ehemaliger und vielleicht ewiger Geliebter, Vater ihres Sohnes und Grund für ihre Rückkehr nach Liberetis. Offensichtlich war sie mit ihm gerade auf einem guten Weg, aus seinem vorherigen Zorn war zumindest schon ein sanftes Lächeln geworden, wieso nicht auch noch mehr?
"Wenn ich ehrlich bin, kann ich mich nicht entsinnen, dass es in unserer gemeinsamen Zeit je schlechte Tage gegeben hätte. Ich fühlte mich mit dir immer gut." ...nur in der Stadt ging es mir schlecht, fügte sie in Gedanken hinzu, doch sie hütete sich, dieses Thema auch nur wieder anzuschneiden.
"Ich denke noch immer gern an unsere Zeit zurück, mein Freund. In vielen Nächten führten mich meine Träume zurück an den See, an den ich so schöne Erinnerungen habe. Du weißt es doch noch, oder? Wir waren so oft da, sind geschwommen und haben an diesem schönen Ort so manches Mal die Zeit vergessen."

"Wie könnte ich das vergessen," sagte ich leise, fast murmelnd. Ich sah sie an und musste nun wirklich leicht lächeln. Allerdings ließ ich noch immer nicht mehr Gefühle, als dieses Lächeln nach Außen dringen.
"An den See musste ich oft denken. Ich war auch oft an diesem See. Er erinnert mich an die Zeit damals und du hast wahrscheinlich recht. Wir hatten nie wirklich schlechte Zeiten, außer unserer Trennung," erklärte ich ihr, denn ich wollte ihr mitteilen, dass ich ihr in vielen Dingen zustimmte. Das wir unsere Gedanken teilten.
In diesem Moment wirkte es, wie damals. Ziemlich unbeschwert, aber ich fand trotzdem, dass wir beide von damals gezeichnet waren. Man konnte die Vergangenheit eben nicht ändern.
Ich dachte darüber nach, wie ich weiter handeln sollte.
Ich wusste es nicht, aber ich wollte wissen, wie sie darüber denkt und deshalb haderte ich mit mir selber sie zu fragen. Es war ein großer Schritt so viel zu fragen... und ich konnte mich noch nicht ganz dazu durchdringen, deshalb schwieg ich... vorerst!

Es klappt. Er erinnert sich und endlich weiß er auch wieder, wie gut manche Erinnerungen sind.
Wieder lächelte Nimué ihn an, mit dem Lächeln, von dem sie wusste, dass er es früher sehr an ihr geliebt hatte. Als ein schwer bepackter, älterer Mann sie in dem Gedränge beinahe anrempelte, nutzte sie die Gelegenheit ihm auszuweichen und damit zugleich einen Schritt näher zu Elias zu treten.

Der ehemals so heiß geliebte Mensch berichtete ihr gerade davon, dass er auch nach ihrer Trennung noch oft an dem See gegangen war, der einst so etwas wie ihr Liebesnest gewesen war.
"Ist es dort noch immer so schön, wie es damals war?", fragte sie mit echtem Interesse. Aus dem meisten, was diese so genannten zivilisierten Wesen anrührten, wurde über kurz oder lang ein Teil ihrer schrecklichen, künstlich geschaffenen Welt. Ob es auch ihrem See so ergangen war? Damals war es der einzige Ort gewesen, der ihr hier lieb war. Bei all dem Gestank und der Enge der Stadt, war ihr das auf den ersten Blick eigentlich recht unscheinbare Gewässer mit dem grünen Ufer wie ein Paradies vorgekommen.
"Vielleicht sollte ich wieder einmal hingehen, wo ich nun eh schon hier bin."
Etwas bedrückt schweiften ihre Augen einen Moment über den überfüllten Marktplatz, doch sie besann sich darauf, ihr vorheriges Lächeln aufrecht zu erhalten und wandte sich wieder an Elias.

Ich lauschte ihren Worten, denn ich hatte mich überwunden. Mir ging es mit dem Gespräch etwas besser. Wir konnten plötzlich offener reden, als noch am Beginn des Gesprächs, auch wenn ich noch immer viele Gefühle in mir hatte. Ich versuchte mein Bestes zu geben, denn das zu klären, war mir wichtig.

"Er ist noch genau so schön wie damals. Und so grün," fügte ich hinzu, denn ich wusste, dass ihr die Natur, wie mir auch, sehr wichtig war.
"Vielleicht können wir ja zusammen hingehen?" fragte ich sie leise. Es rutschte mir eigentlich eher mehr raus, denn ich wusste nicht, ob das unangebracht war.
Ich wurde leicht rot und sah sie gespannt an. War ich zu weit gegangen?

Erfreut bemerkte die Elfe, dass neben dem vorsichtigen Lächeln jetzt auch wieder noch mehr Leben in das Gesicht Elias' zurückkehrte. Als er vorschlug, sie zum See zu begleiten, sah sie ihm seine Nervosität, die mit diesen Worten einher ging, deutlich an. Und es ist gut so. Dieses verschlossene, schützende passt einfach nicht zu ihm. Ich lernte ihn als guten, offenen und fröhlichen Menschen kennen und wenn ich das geändert haben sollte, so will ich ihm auch wieder zurückgeben, was ich ihm nahm. Dieser Gedanke war zuvor nicht dagwesen, doch als sie ihn bewusst wahrnahm, wurde ihr klar, dass es dir Wahrheit war: Sie hatte eine Schuld zu begleichen. Sie war Schuld an seiner Veränderung und deshalb sollte auch sie es sein, die ihn zu seinem alten Wesen zurückführte. Es war kein leichtes Unterfangen, dessen war sie sich bewusst und noch war sie unsicher, ob es ihr gelingen würde. Bitte, Mutter - Göttin! Steh mir bei, damit ich meinen Fehler wieder gut mache und mich von der Last der Schuld befreien kann. Lass ihn nicht unter meiner Schwäche leiden...

Zu Elias sagte sie: "Grün klingt gut. Das Grau der Stadtmauern betrübt mich und das Gedränge macht mich nervös. Sicher wird es morgen noch schlimmer sein." Sie ließ ein kurze, glockenhelles Lachen hören. "Siehst du, zwischen all den Leuten verschwinde ich glatt. Ich komme mir vor, wie ein Kind."
Gutmütig betrachtet sie das errötete Gesicht ihres Gegenüber. Sie hoffte, ihn mit dieserlei Scherzen beruhigen zu können. Wieso nur, war er so nervös? Glaubte er wirklich, sie würde seine Einladung ablehnen?
"Ich würde mich freuen, wieder mit dir dorthin zu gehen."

"Ich würde mich freuen, wieder mit dir dorthin zu gehen." hörte ich sie sagen und musste sofort lächeln. Ich war erleichtert, denn genau so was brauchte ich in diesem Moment.
Ich sah sie an und musste noch breiter lächeln.
"Du warst halt schon immer ein Winzling. Man könnte dich glatt für eine Fee halten," neckte ich sie und musste lachen. Ich wusste, dass ihr Scherze auf Grund ihrer Größe noch nie gefallen hatten.
Ich sah sie weiterhin an und musste einfach mal spontan sein. Ich musste wieder ich selber werden und über meinen Schatten springen. Meine Vergangenheit wieder gerade biegen.
"Hast du noch Zeit. Wir könnten jetzt vielleicht zum See gehen. Da ist vielleicht auch nicht soviel los und meine kleine Fee geht nicht verloren," sagte ich lächelnd und wollte sie damit natürlich wieder necken.
Ich wusste auch nicht, wies mir das 'kleine Fee' herausgerutscht war, aber mir war es gar nicht peinlich und ich wurde gar nicht nervös danach.
Und ich musste mir eingestehen, dass genau das auch gut war. Genau so...!

out: tut mir leid, dass ich so lange nicht gepostet haben, aber mir fiel nichts ein.

Lysanns Geschicht war ganz in der Rolle ihrer Choreographie, doch in ihren Augen sah, man wie sehr sie das was sie tat liebte. Die glitzernden und schillernden Farben, die die bizarren Formen des Wassers betonten und die schienen als wären sie lebendig waren einfach wundervoll, so schön, dass Ly es manchmal kaum glauben konnte, dass sie die Erzeugerin, der Ursprung dessen war. Die Bewegungen waren, als würden sie aus ihrem Unterbewusstsein hervor steigen, genauso die gemurmelten Worte, sie musste sich darauf nicht konzentrieren, sie konnte alles ohne darauf achten zu müssen, dass sie genau tat. Nur bei den Schwierigen Effekten musste sie sich konzentrieren. Doch wegen einigen leichten Sprüchen konnte sie schon ab und zu zu der kleinen Holzschale und in die Menge Menschen sehen, die sich inzwischen angesammelt hatte. Immer wieder landeten Kupfer, Bronze, und andere kleine Münzen in der kleinen Schale und sie wollte jedes Mal, wenn sie das sah, vor Freude fast in die Luft springen. Sie sah sogar eine kleine Silbermünze hinein gleiten und wusste, dass ihr Abendessen gesichert war. Auch ohne, dass sie ihren Notgroschen ausgaben. Die Melodie in ihren Köpfen so wie auch ihre Figuren und Bewegungen wurden langsam schneller, von sehnsüchtig über verträumt bis hin zu fröhlich und euphorisch. Es war mal wieder ein besonders schöner ‚Sonnenaufgang‘ gewesen, ein Hoffnungsfroher. Mittlerweile standen die Beiden Mädchen Rücken an Rücken. Es tat gut in die faszinierten und fröhlichen Gesichter zu sehen und Ly konnte nicht umhin ein wenig mehr zu lächeln, als sie es sonst an dieser Stelle tat. Ein wenig spürte sie noch die Nervosität, die dem morgigen Tag galt, aber auch die frohe Erwartung, die sie in sich trug. Sie überlegte, ob sie vielleicht ins Schloss kommen würde, dieses Jahr. Sie hatte lange dafür geübt, hart trainiert und war viel umhergereist um Zaubersprüche aufzuschnappen. Es war die größt mögliche Ehre im Schloss aufzutreten, nur die Besten durften den König und seine Gäste unterhalten. Es war für jeden Gaukler der größte Traum das zu erleben und das nicht nur, weil die Leute dort wohlhabend und teilweise wirklich spendabel waren. Die jungen und noch nicht so guten Gaukler gingen nicht mal zum Fest, es wäre eine Schande für den Gaukler stand, wenn jemand die Menschen nicht wenigstens den Kopf in seine Richtung drehen lässt, und niemand wollte sich auf dem größten aller Feste blamieren. Auch wenn Gaukler standesgemäß eher unten standen, so hatten sie doch ihren Stolz. Man sollte einen Gaukler nicht beleidigen, sie hatten immer zumindest Freunde, die sich darauf verstanden, dir bei der nächsten Gelegenheit ohne dein wissen, das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ly kannte sich ein wenig mit Taschendiebereien aus, aber sie würde niemals jemanden bestehlen. Es gab andere, die diesen Ruf, die die Gaukler hatten, begründeten. Langsam drehte sie sich nach vorn und sprach ihren letzten Zauber. Einen türkisfarbenen Funkenregen, der die beiden Mädchen und viele der Außenstehenden für einen kurzen Moment erglühen lassen würde.

"Wie schön, dass dich das amüsiert", antwortete die Elfe lachend. Ihre Größe war ihr selbst eigentlich egal, doch es hatte sie immer geärgert, von anderen unterschätzt zu werden, nur weil sie kleiner war, als die meisten von ihnen. Und Elias wusste das genau. Doch er wusste auch, dass sie seine Späße nicht ernst nahm und wenn sie ehrlich war: Es hörte sich schön an, wenn er sie eine Fee nannte.
"Für eine Elfe bin ich gar nicht mal so klein, mein Lieber. Unter meinesgleichen würde ich nicht weiter auffallen, aber du sehr wohl. Man würde dich angaffen wie einen Riesen." Sie lächelte leicht. "Doch ich gebe zu, es ist vielleicht besser zu groß zu sein, als zu klein. Denn du läufst sicher nicht Gefahr, übersehen und umgerannt zu werden."

Es dauerte einen Moment, bis ihr auffiel, dass er sie nicht nur einfach Fee genannt hatte, sonder dass ihm sogar ein "meine kleine Fee" herausgerutscht war. Das wärmende Gefühl des Triumphes und der Bestätigung keimte in ihr auf. So sehr sie auch darauf bestand, mit sich selbst zufrieden und von anderen unabhängig zu sein: auf die Bewunderung und teilweise Anbetung der Männer wollte sie nur ungern verzichten. Denn neben der Dienerin der Göttin und der selbstbestimmten Elfe gab es noch immer auch die einfache Frau.

"Wahrscheinlich ist es eine gute Idee, von hier wegzugehen. Es wird mir doch alles ein bisschen viel und in diesem Gedränge scheint mir kein Platz für ein ordentliches Gespräch, wie das unsere. Wieso also nicht? Wenn ich ehrlich bin, würde ich mich freuen, so bald wie möglich an den See zurück zu kehren."

"Und wie mich das amüsiert," sagte ich und wollte sie damit noch ein wenig mehr necken. Es war einfach schön und befreiend, wieder so offen mit ihr zu sprechen, auch wenn ich nicht so schnell damit gerechnet hätte, tat es mir gut.
"Und als Riese kannst du mich nur bezeichnen, weil du praktisch ein Zwerg bist und bevor du hier wirklich noch untergehst und ich meine kleine Fee noch retten muss, lass uns zu dem See gehen. Ich bin gespannt, was du sagst, denn du warst ja schon lange nicht mehr da oder?"
Ich hatte sie wieder unbewusst meine kleine Fee genannt. Es rutschte mir einfach so raus, aber dieses Mal fühlte es sich nicht peinlich an, sondern ich fand es befreiend es zu sagen, denn mir gefiel es sie so zu nenne. Es passte einfach zu ihr.
Ich lächelte sie an und ging einen Schritt vor.
"Bleib dicht hinter mir," sagte ich ihr, aber als dass nicht gelang und sie fast wieder umgerannt wurde, nahm ich ihre Hand in meine und zog sie hinter mir her.
"Bevor du verloren gehst," murmelte ich, denn ich wollte mich irgendwie erklären.
Ich wusste gar nicht, was mich dazu bewegt hatte ihre Hand zu nehmen. Ich tat es einfach und irgendwie war es gut. Ich wusste nur nicht, wie sie darüber dachte und wurde deshalb etwas nervös.
Ich versuchte es mir aber nicht anmerken zu lassen und hoffte, dass es mir auch gelang, denn Nimue kannte mich eben auch schon ziemlich gut. Ich würde sagen, sie war die Einzige, die mich wirklich kannte.
Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen und ging mit ihr an der Hand zum See und ich musste mir eingestehen, dass es sich toll anfühlte. Ich lächelte.

Tbc Der See (mit Nimue)

Kaum hatte die Show angefangen, jedenfalls war es für Yara so. Schon stand das Finale bevor und hörte Ly ihren letzten Zauber sprechen. Die letzte Figur war die Schwierigste und spektakulärste und das war auch gut so! Elyara kontzentrierte sich nochmals und bewegte ihre Arme. Ein riesiger Wasserball floss zusammen, schwebte in die Luft und 'explodierte'. Tausende von Wassertröpfchen regneten über das Publikum hinunter. Kein Tropfen hatte durch den Zauber von Lysan die selbe Farbe und alle staunten über das wunderschöne Zusammenspiel von Wasser und buntem Licht. Auf einmal strömten alle Tropfen wieder zusammen und bildeten etwas, was wie ein undurchsichtiges, buntes, fliessendes Tuch aussah, welches sich um die beiden Mädchen legte. Elyara und Lysann standen Rücken an Rücken und waren nun nicht mehr zu sehen. Um sie herum floss Wasser, wie wenn sie mitten in einem Strudel stehen würden.
Ein Lächeln huschte über die Lippen der Gauklerin. Sie wusste, dass die Show heute TOP gewesen war und so musste sie auch Morgen sein! Doch die Brünette dachte nicht einmal dran, das gesamte Geld gleich raus zu schmeissen. Nein, sie würden es brauchen. Nach dem Fest würde wieder die grösste und längste Flaute kommen und die, die beim Fest (oder davor) zu wenig verdienten kamen oftmals nicht besonders weit. Auch wenn Geld Elyara überhaupt nichts bedeutete und sie lieber das Strahlen in den Augen der Kinder, Frauen und Männer sah, so war es doch etwas, auf das niemand verzichten konnte.

out: Macht doch nichts xD Hat bei mir auch wieder etwas gedauert ._.

Ly fühlte sich gleichzeitig so, als hätte sie gerade erst angefangen und als würde sie schon Stunden aufführen. Nun war das Finale, etwas, dass Ly jedes mal wieder liebte. Die tausend Trophen in hundert verschiedenen Farben. Sie sah mit Freude die faszinierten Gesichter, als die Blicke ihres Publikums von einem Tropfen zum nächsten huschten. Durch Konzentration bewirkte sie dass dieser Spruch wirklich ihr letzter war. Sie erhielt die schillernden Farben und Lichter, als Elyara den Wasservorhang um die Beiden schloss. Rücken an Rücken standen die Mädchen da. Durch das fließende bunte Wasser waren sie nicht mehr zu erkennen. Sie waren wirklich gut. Wenn sie morgen genauso gut waren wie heute, hatten sie gute Chancen ins Schloss zu kommen.
Es war gut, dass Elyara diese Idee gehabt hatte, denn sie mussten wieder anfangen zu sparen. Ly wusste, dass nach dem Fest wieder eine lange Flaute folgen würde. Im Alltag waren die meisten Leute weniger Spendabel. Warum war einfach, sie hatten das Geld nicht. Wenn Feste nahten oder da waren, dachten die Leute nicht mehr an ihre Geldsorgen und die Fürsten, nun, die gaben ihr Geld sowieso nur für und an Festen aus. Deswegen war es wichtig, dass sie sich für die flauen und kälter werdenden Sommer- und Herbsttage wabneten. Geld war Ly vielleicht nicht wichtig, aber sie wollte nicht im Winter ausgezehrt von Hunger im Straßengraben gefunden werden.
Sie wartete gespannt auf das Ende, wärend sie das Ende ihres Zaubers weiter hinausschob. Und versuchte sich auf das bunte Leuchten zu konzentrieren.

out: Soooorry, sorry, sorry, dass ich erst jetzt poste. Ich hatte ziemlich viel um die Ohren und ich hab auch keinen guten Post zustande gekriegt >_>

Das Finale, welches Yara so liebte, zog sich heute aussergewöhnlich in die Länge. Aber das war auch gut so, denn das Finale war jedes mal sowohl für das Publikum als auch für die beiden 'Darsteller' etwas besonderes. Nach einiger Zeit beschloss Elyara es ab zu brechen. Einerseits weil es schon lange genug andauerte und andererseits weil diese Show alles andere als locker für die Gauklerin war. Es war sogar ziemlich anstrengend und irgendwann merkte das Mädchen jedes einzelne Wassertröpfchen, welches von ihr in der Luft gehalten werden musste. Dass Wasser floss zurück in den Brunnen, man konnte gar nicht mehr erahnen, dass hier vor kurzem das Wasser hier nur so durch die Luft gewirbelt war. Auch die Lichter von Lysan erloschen langsam und die beiden Mädchen verbeugten sich vor der ausgelassenen Menge. Schon lange hatte Elyara nicht mehr so ein grosses Publikum gehabt. Morgen würde es hoffentlich noch grösser sein. Aber dannach? Wochen oder sogar Monatelang schaute kaum jemand die Shows der Gaukler an. Auch wenn Ly und sie heute anscheinend einiges verdient hatten, mussten sie da Geld jetzt schon einteilen.
Elyara verdrängte die Gedanken und strahlte das Publikum an, welches sich dann langsam anfing auf zu lösen. Die Leute waren noch einige Müntzen hinein und als auch der letzte verschwunden war, kniete sich Elyara neben die Holzschüssel und hob sie hoch. Sie zählten sie lieber hinter einem Stand oder sonst wo, aber sicher nicht mitten auf dem Marktplatz. In Tenebras kam es überhaupt nicht selten vor, dass jemand etwas klaute und da musste man vorsichtig sein. "Komm!" Sie zog ihre 'beste Freundin und sogleich Schwester' hinter einen Stand und schüttete das Geld in ihren Schoss. Dann fing sie an das ganze nach Müntzen zu sortieren. Das meiste waren Kupfer- oder ähnliche kleine Müntzen. Ab und zu blitze auch eine Silbermüntze auf, aber diese waren eher selten.

out: macht nichts...

Als Yara das Wasser zurück in den Brunnen beförderte, dimmte Ly langsam das Licht und hob den Zauber schließlich auf. Sie liebte das Finale, doch alles Gute ging einmal vorbei. Ly lächelte bis über beide Ohren und verbeugte sich mehrmals mit ihrer besten Freundin. Ließ sich bejubeln. Langsam löste sich die Menge auf. Der ein oder andere warf noch eine Münze in die Holzschüssel, dann war alles vorbei. Es war gut, dass die Show relativ ertragreich gewesen war, nach dem Fest mussten sie sich nämlich mit dem was sie jetzt und Morgen verdienten über Wasser halten. Einige Wochen oder Monate würden sie so gut wie nichts verdienen und da wollten sie nicht unbedingt hungern.
Yara zog Ly mit der Holzschüssel hinter eine der Buden, schüttete das Geld in ihren Schoß und begann die Münzen zu sortieren. Das meiste waren Kupfer und Bronze-Münzen, aber vereinzelt blinkte auch eine Silbermünze aus der Menge hervor. Für die meisten Menschen wäre das, was sie verdient hatten wohl nicht viel gewesen, aber für Ly und Yara war es eine ziemlich reiche Ausbeute. "Das ist ganz gut gelaufen", stellte Ly grinsend fest, als sie mit zählen fertig waren. acht Sibermünzen, fünfzehn bronzene und zwanzig aus Kupfer, dazu noch einige andere niedere Münzen, die kaum der rede wert waren. "Also, was wollen wir essen?", fragte die junge Gauklerin ihre fas Schwester und sah auf das Geld, dass sie gerade verdient hatten, wenn es morgen noch etwas besser lief konnte es sein, dass sie in den nächsten Wochen und Monaten zumindest wenig hungern mussten und das war gut so.

out: Iwie hab ich grad ein bisschen ein kreatief >.<

Ly fragte, was sie essen sollten, doch Elyara zuckte nur mit den Schultern. Sie hatte selbst keine Ahung. "Weiss nicht.. Auf was hast du Lust?", stellte sie die Gegenfrage. Sie einen kleinen ledernen Beutel hervor und kippte die ganzen Münzen hinein. Aufteilen würden sie es dann, wenn sie wieder zurück im Lager wären. "Wie wärs mit... hmm... wie wärs, wenn wir etwas Fleich kaufen und es dann im Lager braten?", schlug Yara vor. Sie hatte schon sooo lange kein richtiges Fleisch mehr gegessen, nur Fisch und getrocknetes Fleisch. "Oder wir kaufen uns entlich ein Huhn!", scherzte sie. Yara wollte eigentlich schon lange ein oder mehrere eigene Hühner. Das war unter den Gauklern nicht selten, denn die Hühner lieferten einem Eier, sodass man fast immer etwas zu Essen hatte. Um das Futter der Hühner musste man sich auch nicht wirklich kümmern, da im Lager genügend Zeugs rumlag, welches die Hühner nur zu gerne frassen.

macht nichts, ich stecke in einer ähnliches Phase...

Ly zuckte die Schultern. "Nun, wie du meinst. Wenn wir uns allerdings ein Huhn kaufst, musst du auf Fleischg verzichten, denk ich, sonst reicht das Geld nachher nicht mehr", lächlte Ly ihre Freundin an. Yara, wusste was nachher bedeutete und auch sie konnte abschätzen, ob es heute klug war ein Huhn zu kaufen, obwohl sie nicht wussten, wie viel morgen beim Fest rumkommen würde. Yara hatte schon lange überlegt sich ein Federvieh zuzulegen, Ly war der Idee auch nicht unbedingt abgeneigt. Allerdings wusste sie, dass es selbst mit ein paar Eiern immernoch ziemlich unangenehm werden konnte. "Mh, also ich schlage vor, dass wir uns heute, etwas Fleisch besorgen, damit der Magen nicht knurrt und morgen schauen, ob wir uns ein Huhn leisten können", sagte sie schließlich und grinste. In solchen Dingen, war sie meist etwas besonnener als Yara, aber dass war nur manchmal der Fall und Ly käme nie auf die Idee sich etwas darauf einzubilden. "Na, was meinst du?", fragte sie und strich sich einige widerspänstige Strähnen aus dem Gesicht. Dann musste sie kichern, weil diese blöden Haare einfach wieder zurück vielen. Widerspänstiges Geindel!, dachte sie und grinste ihre 'Schwester' an, während sie ihre Haare, diesmal etwas erfolgreicher hinter die Ohren schob.

out: SOOOOOOOOORRY Tut mir echt meega leid, dass ich nicht gepostet habe =( Ich war einige Zeit weg und hab hier gar nicht Bescheid gesagt

"Aber ich mag doch ein Huhn!", sagte Yara etwas enttäuscht, willigte aber dann ein, erstmal Fleisch zu kaufen. Es war besser, wenn sie auf Ly hörte, denn diese denkte öfters praktisch, als Elyara das tat. Die kaufte sich meistens einfach gerade das, auf was sie Lust hatte, was ja eigentlich nicht besonders klug war, wenn man nicht besonders viel Geld besass. Sie steckte den Beutel ein und stellte die kleine Holzschüssel wieder unauffällig zurück. Sie stahl nicht gerne, deshalb nahm sie diese auch nicht mit. Zu Hause in ihrem Zelt hatten sie ja selber genügend Schüsselchen und Hüte. "Also los!", forderte sie die Magierin auf und hielt ihr die Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen. "Wo sollen wir uns das Fleisch holen? Bei Onkel Tom wie immer?" Onkel Tom war ein freundlicher, etwas älterer Herr, welcher Metzger war und das Fleisch den beiden Mädchen immer etwas billiger verkaufte, da er so verzückt von ihrer Show war.

out: Ach, schon gut...Ich hatte mich nur gewundert

Ly lachte leise und lächelte. "Du bekommst dein Huhn schon noch", grinste sie und setzte hinzu, "Ja, ich bin auch dafür, Onkel Tom wird sich freuen und mal wiederzusehen." Ly ließ sich on ihrer Freundin hochziehen und atmete tief in die frühe Abendluft. Langsam wurde der Marktplatz leerer, was kein Wunder war, denn die Sonne verschwand allmählich hintem am Horizont und die Leute wollte früh ins Bett gehen, um morgen am Festtag früh aufstehen zu können. Dann wandte sie sich wieder ihrer Freundin zu und hakte sich bei ihr unter. Sie seufzte glücklich und freute sich schon auf morgen. Ein Festtag, es kommt ein Festtag, summte sie vor sich hin. Schließlich ging sie mit Yara am Arm in richtung der Metzgerei von Onkel Tom.

"Oh ja, das glaube ich auch...", murmelte Elyara leise vor sich hin, während sie Ly folgte. Ob das ein Kommentar zu dem Huhn oder zu Onkel Tom war, wusste sie eigentlich selbst nicht so genau, aber eigentlich passte es auf beides. Sie hörte, wie Ly anfing zu summen und fing antomatisch auch an. Summend kamen sie also bei Onkel Tom, er bestand seit sie ihn kannten darauf, ihn 'Onkel' zu nennen, an und dieser freute sich, die beiden Mädchen mal wieder zu sehen, so wie es die Magierin vorausgesagt hatte. "Hallo Onkel Tom!", sagte Elyara grinsend. "Öhm... wir brauchen irgendwas essbares!", erklärte sie dann lachend und sah sich auf dem Stand um. Sie hatte ehrlichgesagt keine Ahnung, was sie essen wollte, deshalb überliess sie das Denken einfach (wiedermal) Lysan.

Da Yara selbst nicht genau zu wissen schien, worauf ihre Bemerkung zielte, ging Ly nicht weiter darauf ein. Als ihre Freundin anfing die Melodie mitzuummen fühlte sie sich in ihrer Freude bestärkt und konnte es kaum erwarten, dass sie morgen auf dem Platz spielen durfte. Sie hoffte außerdem, dass sie ins Schloss vorgelassen wurde, es wäre eine große Ehre dort spielen zu dürfen. Mit guten, hoffnungsfrohen Gedanken und einem Lied auf den Lppen kamen sie also bei dem gut gelaunten Metzger Tom an, der von beinahe allen 'Onkel' genannt werden wollte, zumindest von den Kindern und Jugendlichen. Mit gespitzten Lippen sah Ly auf das Sortiment Fleisch, dass die Auslage ziehrte. Wie sie es sich hatte denken können, war es Yara ziemlich egal welches Fleisch sie kauften, also blieb diese Entscheidung wohl an ihr hängen. Da Yara die Frage von Onkel Tom nur sehr oberfächlich beantwortet hatte wandte er sich mit einem Grinsen, dass noch von Yaras unbedarfter Antwort stammte, an mich, er kannte die Beiden Mädchen recht gut und er wusste daher, dass es eine Antwort und Feilschen um den Preis bei Ly gab. Noch einmal blickte sie über die Auslage. Es gab einige vielversprechende Angebote auch für den kleinen Geldbeutel. "Wie gut ist das Schwein hier?", fragte sie und deute auf ein Stück ziemlichzäh aussehendes Fleisch, dass allerdings nicht viel kosten würde. Onkel Tom schüttelte den Kopf und setzte eins seiner richtigen, nicht für den Verkauf gedachten, Lächeln auf. "So ein Stück Fleisch, ann ich der möchtegern Oberschicht andrehen, aber du kannst doch sehen, wie das Fleisch ist...ich hab was anderes für euch." Mit einem beinahe verschwörerischen Lächeln zog er eine Lage unter dem Tresen hervor. Es war gutes Fleisch. Rind, Schwein, Huhn und man sah, dass es frisch war. "das kann ich nicht mehr verkaufen. Ist das, was vom Schneiden übrig ist. Morgen will es sowieso niemand mehr. Na, was sagst du, nimmst du was?" ly besah sich das Fleisch nuch etwas genauer und drehte vorsichtig eins herum. Es war gutes Fleisch und dadurch, dass es nicht von allen Leuten angegrammelt worden war sah es noch sehr frisch aus. "Onkel Tom, dass ist tolles Fleisch...Wir nehmen etwas. Sagen wir...200Gramm Gemischtes? Was würde uns der Spaß kosten?", fragte Ly und blickte vorsichtig auf. Onkel Tom haute sie nicht übers Ohr, aber man konnte nie vorsichtig ggenug sein...wenn es um Händler und Geld ging. Er sah nachdenklich auf das Fleisch und gab schließlich zu verlauten: "Nun, wie gesagt, verkaufen kann ichs nicht mehr...aber es ist schon ziemlich gutes Fleisch...200 Gramm...Gib mir zwei Kupferstücke mittleren Kaliebers." Das war ein fairer Preis. Zwei mittelgroße Kupfermünzen für 200 Gramm gutes Fleisch. "Sagen wir eine mittlere eine kleine?", Ly war dann eben doch zu sehr Handelsseele, als das sie einen Preis einfach akzeptierte. Er verkniff nachdenklich das Gesicht, dann nickte er schließlich. "Na gut, warte ich mach es euch eben fertig", sagte er und drehte sich um um das Fleisch zu wiegen und es einzupacken. Sie lächelte ihre Freundin an, dass war wirklich ein erfolgreicher Nachmittag bzw. Abend gewesen.

occ: Sorry, sorry sorry sorry sorry Das ich schon wieder nicht gepostet habe... Ich hatte ziemlcih viel Stress im RL und in der Schule, deshalb war ich nie on Ich hoffe du bist mir nicht böse!

Elyara hatte erst etwas gelangweilt zugehört, wie Ly und Onkel Tom verhandelten, sich dann aber dem regen Treiben auf dem Marktplatz gewidmet. Eine Zeit lang sah sie einem kleinen Hündchen zu, welches bei einem anderen Metzger schon eine Zeit lang probierte ein Stück Fleisch zu erwischen, aber immer vom Metzger weggeschubst wurde. Schliesslich lief es beleidigt davon und nun wurden auch die Menschen Elyara langsam zu langweilig, deshalb wandte sie sich wieder Lysan und Onkel Tom zu. "Hast du was?", wollte sie von ihrer 'Schwester' wissen und sah sie fragend an. Als sie allerdings sah, dass Onkel Tom noch etwas einpackte, ging sie davon aus, dass Ly gerade etwas gekauft hatte. Onkel Tom reichte ihr ein kleines Päckchen, was wohl ihr Abendessen darstellte. Yara fragte sich, was ihre beste Freundin wohl wieder gekauft hatte, allerdings hätte sie trotzdem lieber ein Huhn gehabt. Und ein Hündchen...
Ja es gab vieles, was Elyara gerne haben würde, allerdings gab es wohl nichts oder niemanden, der ihr wichtiger war, als ihre beste Freundin. "Es wird langsam dunkel... sollen wir nicht zurückgehen?", wollte sie von Lysan wissen und warf ihr einen Fragenden Blick zu.

cf: Das Haus der Echoriaths


Elayne kam erst sehr spät am Marktplatz an, der Weg von ihrem Zuhause und dem Schloss war sehr lang gewesen und darum stand die Sonne schon nicht mehr so hoch wie sie vorher stand. Der Schweiß lief Elayne über die Stirn und sie sah sich um. Ein paar Stände waren ihr bekannt doch auch einige die sie noch nicht gesehen hatte waren dort. Ein paar Schritte machte sie auf einen Obststand zu, doch dann bemerkte sie den Stand mit Fisch und Fleisch. "Guten Tag, mein Herr wie viel solle denn der Fisch dort kosten?" Der etwas kräftiger gebaute Fischer schaute sie erst uninteressiert an, bis er bemerkte wer sie war. "Elayne Echoriath. Gegrüßt seid Ihr. Wie geht es dem Vater?" Mit einem nachdenklichem Lächeln antwortete Elayne dem altem Freund ihres Vaters. "Es geht, doch wird es von Tag zu Tag imemr schlimmer. Kaum ist die SOnne ihm Haus, so geht es ihm immer schlechter. Und seiner selbst?" Der mit buschigem Schnauzbart bestückter Mann sah sie bedenklich an. "Dann, so sei es dass dieser Fisch den ich hete Morgen frisch aus dem Bache gefangen habe, drei Silberlinge Kosten würde. Doch weil ihr es seid, soll der Preis sich um ein Silberling mindern. Also zwei Silberlinge hät ich denn gern" Elayne Bezahlte und nahm den Fisch, dann verabschiedete sie sich und ging weiter. Den Fisch hatte sie in eis Gelegt und dann machte sie sich auf den Weg zum Schloss.

tbc: Schlossküche

occ: Fettes Sorry, hatte gar nicht mitgekriegt, dass du gepostet hattest...Ich bin dir nicht böse...kenn das ja selber.

Ly grinste ihre Freundin an. "Ja, ein nettes Abendessen für zwei Personen", sagte Lysan als Yara danach fragte. Sie legte den Kopf in den Naken und sah hinauf. "Du hast recht", sagte das Mädchen erstaund, "Die Tage gehen unglaublich schnell vorbei. Ich denke, wir sollten zurück ins Lager, ja." Sie nahm das Fleisch von Onkel Tom entgegen und gab ihm das vereinbarte Geld. "Danke Onkel Tom", lächelte das Mädchen. "Hoffe ich sehe euch bald wieder", verabschiedete er sie und Lysann winkte. Die Nacht war klar und hatte gerade erst angefangen. Ly legte den Kopf in den Nacken und drehte sich einmal um die eigene Achse. "So wunderschöne Sterne" staunte Ly und breitete ihre Arme aus, "Nach so einer Nacht, kann der nächste Tag doch nur gut werden!" Lysan steckte das Fleisch an und hackte sich bei ihrer 'Schwester' unter. "Dann mal genn Heimat", meinte sie. Sie freute sich schon auf ihr Abendessen. Es kam zu selten vor, dass sie etwas keinen Hunger hatte, da war jede Malzeit etwas besonderes.

"Toll!", meinte Elyara und grinste Lysan an. Die beiden machten sich auf den Weg zum Lager und während die beiden liefen, sprach Ly die Sterne an. Yara hob den Blick und staunte. Wie konnte der Himmel nur so schön aussehen? Sie hatte zwar keine Ahnung, wie die Sterne hiessen oder wie die Sternbilder aussahen, aber das war ihr egal. Für was brauchte sie das auch? Man brauchte es nicht zum überleben und man brauchte es auch nicht, um eine Show zu machen. "Hoffentlich!", sagte sie, als Ly meinte, der nächste Tag könne doch nur gut werden. "Ich freue mich jedenfalls darauf! Stell dir vor, wenn wir wirklich ins Schloss kommen! Hast du das Schloss jemals von innen gesehen?" Elyara kam aus den Schwärmereien kaum mehr heraus. Und wie sie sich auf morgen freute. Vermutlich konnte sie die ganze Nacht nicht schlafen, aber die Müdigkeit würde sie vermutlich eh nicht merken. Das war immer so, die Gauklerin war dann immer viel zu aufgeregt, sodass ihr die Müdigkeit erst immer abends auffiel.

"Nein noch nie, aber das wäre total cool...bestimmt", meinte Ly und zwirbelte eine ihrer dunkelbraunen Haarsträhnen auf, wärend sie mit Yara in Richtung Lager ging. Es war wirklich eine herrliche Nacht. Zilliaden Sterne, mehr als man je zählen könnte, egal ob man nun zählen konnte oder nicht, funkelten fern ab am Firmament und ein leuchtender Mond stand mitten unter ihnen, wie das Schloss unter den kleineren Häusern der Dorfes stand. Er schien dort hinzugehören, auch wenn er sich nur allzu deutlich von den anderen unterschied. Vielleicht waren auch einige Sterne eifersüchtig auf den Mond und vielleicht war der Mond hochnäsig, aber das konnte man von hier unten schwer beurteilen, von hier sah er einfach nur prunkvoll aus. "Glaubst du, der Mond ist eingebildet?", fragte Ly und sah halbgrinsend, halbnachdenklich zu ihrer Freundin hinüber. Auch Yara konnte es natürlich nicht wissen, aber es war lustig sich solche Gedanken zu machen, es lenkte sie von ihrer Nervosität wegen morgen ab. Sie kicherte. Morgen war ein großer Tag und Ly hatte die Angewohnheit albern zu werden, bevor ein großes Ereigniss stattfand, so wie Yara schlaflose Nächte hatte und nervös war, so war Ly...albern und nervös. Es war ihre Art von Lampenfieber und dazu gehörte nun mal, sich Gedanken über die Eigenarten des Mondes zu machen.

"Der Mond? Keine Ahnung, ich hab noch nie mit ihm geredet.... Wie kommst du überhaupt darauf?", fragte Elyara und lachte. Manchmal machte sich Lysan wirklich komische gedanken. Aber es war oft so, Lysan wurde manchmal ziemlich albern, vor allem wenn irgendetwas besonderes bevor stand. Das war fast so sicher, wie dass die Sonne jeden Morgen wieder aufging. "Ich glaube nicht, dass er eingebildet ist...", sagte Yara dann aber. Für sie war der Mond etwas besonderes. Sozusagen, wie bei einem Werwolf. Nur dass sie sich nicht in ein Haariges, grosses etwas verwandelt, sondern bei Vollmond sind ihre Kräfte am stärksten. Irgendjemand hatte ihr mal erklärt, dass der Mond das Wasser sowieso irgendwie beeinflusste. Die Person hatte irgendwas von Gezeiten und von der Anziehungskraft des Mondes geredet oder so ähnlich. Elyara konnte sich nicht mehr wirklich daran erinnern, es war schon ziemlich lange her und Elyara hatte gar nicht richtig aufgepasst und hatte es dementsprechend auch nicht wirklich kapiert. Sie war zwar nicht dumm, aber gebildet war sie auch überhaupt nicht. Aber sie wusste alles, was sie wissen musste. Sie wusste wie man sich etwas zu essen besorgte, sie wusste wie man die Leute begeisterte, sie wusste wie sie im Freien überleben konnte und und und...