Der Thronsaal

Es hat sich einiges verändert, dachte sie als sie sich im Saal umschaute. Zum Glück ist der Thron bequemer geworden, dachte Lyara, als sie es sich auf dem Königsthron so richtig gemütlich machte. Für sie war es ein leichtes Spiel, an den Wachen vorbei zu kommen. Zu einfach. Niemand hatte sie bemerkt. Ihre Gedanken schweiften ab. Hätte meine Mutter damals nicht diesen Fehler gemacht, währe ich eine Prinzessin geworden. Und ich hätte eine rechtmäßigen Platz hier. Nun gut, vieleicht nicht gerade auf dem Thron des Königs. Ungewollt schüttelte sie bei diesem Gedanken den Kopf. Jetzt nur nicht an diese törichte Frau denken. Wieder schaute sie sich um und lies den Raum auf sich wirken. Der Thron, auf dem sie saß, stand etwas erhöht. So konnte man ohne Worte zeigen, dass wirklich alle unter einem standen. Der riesige Kronleuchter in der Mitte des großen Saales gefiel ihr am besten. Sie mochte allen möglichen Prunk der verdeutlichte, wo man stand. Auch das der Saal für das morgige Fest herausgeputzt war, erkannte sie auf dem ersten Blick. Wieder verglich sie den Saal mit dem Thronsaal aus ihren Erinnerungen. Bei einem Gedanken, der Lyara dabei kam, musste sie lächeln.

Dilara kam am Thronsaal an. Öffnete die Große Tür und schloss sie hinter sich. Langsam atmete sie durch und sah sich um. Die Anderen hatten gute Arbeit geleistet, alles war festlich herausgeputzt. Sie nickte anerkennend und sah sich weiter um. Da sah sie, dass jemand auf dem Thron des Königs saß. Sofort machte sie einen tiefen Knicks und senkte den Kopf tief. Sie sah unten auf und erkannte, dass dort nicht der König saß. Sie richtete sich wieder auf und sagte in ihrer höflichen Zopfenstimme: "Entschuldigen sie bitte, Lady, es tut mir Leid, sie damit belästigen zu müssen, allesdings sollte ich sie doch davon in Kenntniss setzten, dass dieser Thron nur für den König Liberetis' bestimmt ist, und dass er es sicherlich nicht für gut befinden würde, würde er sie hier erblicken." Wie immer, wenn sie mit Personen sprach, die vermutlich über ihr standen (niemand unter ihr, hätte es jemals gewagt sich auf den Thron zu setzen) redete sie in ihrer Ettikett-Stimme. Immer streng nach Protokoll. Niemals abweichen, niemals ein Fehler. Als Zopfe machte Dilara keine Fehler. Darum war sie im zarten Alter von sechzehn auch schon die Persönliche Zopfe der Prinzessin. Sie war mal gespannt, wer die fremde Frau war, die entweder kienerlei Respekt oder keinerlei Manieren hatte. Doch nach außenhin zeigte sie nur jenes höfliche Lächeln, dass alle Diener lernten. Niemals wahre Gefühle und Dil war niemand, der das nicht berücksichtigte.

Eilig hastete Cassandra über das grüne Gras und schließlich den Kiesweg hinauf zum Schloss. Der König würde sich sicher nicht freuen, wenn sie wegen so etwas seine Zeit in Anspruch nahm, aber ihr Vorgesetzter war heute nicht da und wen sollte sie sonst fragen? Sie hatte Angst um ihr Lieblingspferd. Was, wenn es etwas schlimmes war, und es sterben würde? Wo würde der König zu einer so späten Tageszeit wohl im Moment sein? Entweder in seinen Gemächern oder im Thronsaal. In seine Gemächer konnte sie sowieso nicht, also beschloss sie, zum Thronsaal zu gehen. Schnell eilte sie die Treppen hinauf und stolperte fast über ihre eigenen Füße. Sie musste ihr Kleid ein wenig anheben, um nicht hinzufallen. Endlich stand sie vor den riesigen Türen, die zum Thronsaal führten. Schnell öffnete sie sie und sah sich um. Doch sie entdeckte nur Dilara, eine Freundin von ihr, in der Mitte des Raumes und eine Gestalt, die nicht der König war, auf dem Thron. Wer war es? Sie konnte es von hier nicht erkennen. Vorsichtig trat sie ein und stellte sich neben Dilara. "Was geht denn hier vor sich? Wer ist das?", fragte sie leise und deutete auf die junge Frau, die gemütlich im Thron saß, als würde sie es jeden Tag tun.

Die schwarzhaarige hörte, wie sich die Tür öffnete, machte aber keine Anstalten sich zu bewegen. Warum auch? Sie wusste, sie war den meisten überlegen. Die braunhaarige, die den Thronsaal betrat, schaute sich erstmal ein wenig um und brauchte etwas Zeit, um Lyara zu entdecken. Sie sah, wie das Mädchen sofort einen tiefen Knicks machte und ihren Kopf demütig tief sinken lies. So sollten Diener sein, dachte sie leicht amüsiert. Ihr, die auf dem Hof groß geworden war, wurde sofort klar, dass sie eine wohl entwas höher gestellte Dienerin vor sich hatte.
Gespannt wartete Lyara, wie die noch junge Dienerin reagiert, wenn sie bemerkte, das sie nicht der König war. >Entschuldigen sie bitte, Lady, es tut mir Leid, sie damit belästigen zu müssen, allerdings sollte ich sie doch davon in Kenntnis setzten, dass dieser Thron nur für den König Liberetis' bestimmt ist, und dass er es sicherlich nicht für gut befinden würde, würde er sie hier erblicken<, hörte die schwarzhaarige sie auch schon sagen und sah, wie die Dienerin sie nur höflich anlächelte. Lyara gefiel, das sie sofort mit dem weiblichen Adelstitel angesprochen wurde. Schade, dass ich sie nicht einfach so mitnehmen kann.
Auf die Aussage der braunhaarigen erwiderte Lyara erstmal nichts sondern lies ihren Blick unverwandt auf das Mädchen vor ihr, da sie Schritte hörte, die sich dem Saal näherten. Schon kurze Zeit später, öffnete sich abermals die Tür. Diesmal betrat ein blondes Mädchen den Saal. Wahrscheinlich ein Lichtwesen, dachte sie, als sie einen zweiten blick auf die Blondine warf. Im Grunde hatte Lyara nichts gegen die Lichtwesen. Sie hörte, wie das blonde Mädchen, die Brünette fragte, ob sie wisse, was vorgehe und wer sie währe. „Ich kann dich hören“, sagte Lyara, als sie sich langsam vom Thron erhob. „Und um deine Frage zu beantworten. Ich heiße Lady Lyara“, stellte sie dann klar. Sie wollte wissen, wie die Blondine reagierte, als sie erfuhr, dass sie eine Adelige war.

Dilara nickte Cassy zu, die in den Thronsaal kam, wie es etwa gleichgestellte tun sollten. Wenn Fremde dabei waren, war Dil immer in ihrer Rolle. Mit dem Antworten kam die Fremde ihr zuvor, obwohl sie es nicht für nötig gehalten hatte ihr zu antworten. Anscheinend hatte sie gute Ohren. Dil hatte noch immer dieses höfliche Lächeln im Gesicht und als sie erfuhr, dass sie eine Adlige war knickste sie erneut und sekte den Kopf, aller Dings bei weitem nicht so tief wie beim ersten mal. "Es ist uns eine Ehre, sie kennen zu lernen, Lady Lyara. Dies ist die Pferdeherrin des Schlosses Cassandra Enchoriat und ich bin Dilara Aurelia Verus, Kammerzopfe unserer geschätzen Prinzessin. Wenn ich etwas tun kann, um ihnen zu helfen lassen sie es mich wissen", sagte sie in diesem schrecklichen leicht unterwürfigen Tonfall und senkte noch einmal den Kopf. Mit Adligen, besonders den weiblichen, durfte man es sich nicht verschärzen. Sie hatte zwar auf dem Thron gesessen, aber vor Dienerinnen musste sie sich nicht verantworten. Sie prägte sich Namen und Bild der Adligen ein. Sie schien ihr kein besonders netter Mensch zu sein, daher war Dil noch mehr als sonst darauf bedacht keine Fehler zu machen. Dils gute Menschenkenntniss zeigte ihr nochetwas. Sie war wie Alexandre. Die Auffallend blasse Haut und die schafen Sinne. Ein normaler Mensch, hätte nicht gehört, was Cassy gefragt hatte. Sie war ein Vampir. Doch Dil ließ sich davon nicht beirren. Hätte sie töten wollen, hätte sie es getan und Dil hatte ja schon am Vormittag bewiesen, dass sie keinerlei Angst vor dem Tod hatte. Auch Vampire konnten keine Gedanken lesen und Dil war eine gute Schauspielerin. Sie sah die Adlige mit einem höflichen Lächeln an und hoffte Cassy würde nicht tun, um sie aufzubringen.

Cassandra war erst zweimal in ihrem Leben im Thronsaal gewesen. Als Pferdepflegerin hatte sie eigentlich keinen Zutritt zu diesem mächtigen Raum. Dies war das dritte Mal, bei dem sie die wunderschöne Pracht des riesigen Saals bewundern durfte. Es war einfach überwältigend. Vorstellen musste sich die Blondine nicht mehr, denn Dilara übernahm es bereits für beide. Misstrauisch blickte sie zu der Gestalt auf dem Thron empor, die sich als Lady Lyara vorgestellt hatte. War sie wirklich eine Adelige? Irgendwie wollte Cassandra das nicht so sehr wahrhaben, sie sah einfach anders aus als die "gewöhnlichen" Adeligen und die Elfe hatte schon viele Leute des höheren Standes gesehen, oh ja. "Nun... Lady Lyara", begann Cassandra und machte einen höflichen Knicks, wie es sich als Begrüßung gehört, wenn man Adeligen gegenübertrat als ein ihnen Unterlegener. "Darf ich mir die Frage erlauben, was sie dort auf dem Thron machen? Sie sind immerhin nicht der König und eigentlich darf nur er dort sitzen", erklärte sie und hoffte dabei inständig, dass es sich nicht zu unhöflich angehört hatte. Sie wollte keinen Streit anzetteln, aber es erschien ihr nun einmal nicht richtig, dass diese Lady auf dem Thron des Königs saß.

Huldvoll senkte Lyara für einen kurzen Augenblick den Kopf. Man hatte ihr beigebracht dies zu tun, wenn die Untergebenen sich vorstellten. Die richtige Etikette ist halt eben wichtig. Lyara gefiel, das die Zopfe noch immer mit einem unterwürfigen Tonfall sprach und nebenbei auch noch das blonde Mädchen neben ihr vorstellte. Nicht, das Lyara sich die Namen merken würde. Es waren einfach nur irgendwelche Diener, die so weit unter ihr standen, dass sie sie leicht zerquetschen konnte. Allerdings fragte die Schwarzhaarige sich, was die Pferdeherrin im Thronsaal zu suchen hatte. Eigentlich hat sie hier drin ja nichts verloren.
Lyara zog kurz ihre Brauen zusammen, als Cassandra sie direkt ansprach un erst nach den den ersten Worten sie so Begrüßte wie es sich gehört. Wurde auch mal Zeit, dachte sie kühl. Sie mochte es nicht, wenn die Diener nicht sofort vor ihr knicksten. Sie war nun einmal eine Adelige.
" Es geht dich überhaupt nichts an, was ich auf dem Thron machte", begann die Schwarzhaarige die Frage der blonden Pferdeherrin mit eiskalter Stimme zu beantworten. " Aber da es dich ja so zu interessieren scheint, verrate ich nur so viel. Ich habe das Recht, auf diesen Thron zu sitzen", fuhr sie fort und spielte so auf ihre Vergangenheit an. Hätte dieser Mann, der sich ihr Vater schimpfte damals die Hände von ihrer Mutter gelassen und hätte dieses naive Ding damals nicht auf ihn eingelassen, währe sie wohl als eine Königin gestorben.

Dil seufzte innerlich. Wieder jemand der dachte, der Thron des Königs gebührte eigentlich ihm. Äußerlich war dort noch immer das höfliche Lächeln und der leicht gesenkte Blick. Es hatte sich nichts geändert. Sowieso war es so, dass sich in ihrem Beruf wenig änderte. Ab und zu kam besuch ins Schloss, von anderen Adligen, die meisten davon wollten entweder eine der Prinzessinnen heirauten oder dem König Honig ums Mauls schmieren und sich insgeheim ärgern, dass sie nicht dort stehen, wo sie gerne wären. Andererseits schien die Vampirin nicht wirklich daran interessiert, was der König von ihr hielt, vielleicht hatte auch er sie eingeladen? Es war ja eigentlich auch egal.
"Können wir etwas für Sie tun, Lady Lyara?", fragte Dil und legte somit von der Vergangenheit ab, auf die Lyara anscheinend anspielte. Sie war sich nicht ganz sicher, ob die Lady es gut gefunden hätte, wenn sie nachfragten. Es ging sie ja letztlich, wie schon gesagt, absolut nichts an. Durch ihre scheinbare Unterlegenheit und Unterwürfigkeit hoffte Dil, dass es nicht zu hart sein würde, falls die Lady doch ihre Lebensgeshcichte vor ihnen ausbreiten wollte.

Langsam, aber sicher, erschien diese Lady Lyara Cassandra immer unsympathischer. Sie war nicht gerade freundlich, was man aber eigentlich vom König selbst auch gewohnt war. Trotzdem. Sie erschien ihr irgendwie unheimlich; als hätte sie irgendwelche bösen Absichten. Misstrauisch zog Cassy ihre Augen zusammen und musterte die Schwarzhaarige argwöhnisch von unten bis oben. Diese Frau sollte das Recht auf den Thron haben? Sie erschien nicht gerade wie eine aus der Königsfamilie Ledoux. Aufmerksam betrachtete sie weiterhin die Lady vor sich, als Dil eine Frage stellte und wartete gespannt auf eine Antwort. Vielleicht sollte auch sie selber lieber nicht nach der Vergangenheit fragen. Irgendwie erschien es Cass unhöflich, würde sie dazu eine Frage stellen. Also behielt auch sie ihre Neugier bei sich und wartete, ob die Lady noch etwas von den beiden wünschte.

Die Schwarzhaarige sah, wie die blonde Pferdeherrin sie argwöhnisch von unten bis oben musterte. " So eine Frechheit. Früher hätte es niemand gewagt, mich mit so offenen Argwohn zu mustern. Schon gar nicht irgendeine Dienerin", dachte Lyara leicht pikiert und schüttelte innerlich den Kopf. Am liebsten hätte sie dieses freche Ding gezeigt, was Manieren sind. Doch sie riss sich zusammen. Doch auch die braunhaarige Zopfe beruhigte ihr leicht reizbares Gemüt.
Lyara sah, dass diese Dilara immer noch ihren Blick leicht gesengt hielt und das ein höfliches Lächeln noch immer ihr Gesicht zierte. Die blonde könnte sich ruhig mal ein Beispiel an ihr nehmen. So müssen Diener sein.
" Ich sehe wohl nicht gerade wie die typische Besucherin hier am Hofe aus", sprach sie dann auch, ohne großartig auf die Frage des Menschen vor ihr einzugehen. Sie wusste, dass immer Adelige vorbei kamen, um vor dem König zu kriechen und ihm Honig ums Maul zu schmieren oder ihn zu beeinflussen. Meistens ärgerten sie sich dann, dass sie nicht da standen, wo der König war. Aber das recht zu regieren, bekam man von der Geburt an in die Wiege gelegt.
Doch sie war eindeutig nicht wie die anderen Besucher. Sie wollte weder vor dem König buckeln oder ihn beeinflussen. Vorerst nicht beeinflussen , korrigierte sie sich in ihren Gedanken.
" Was denkt ihr denn, warum ich hier bin?", fragte sie dann die beiden Dienerinnen. Lyara hatte gerade Lust, wieder mal ein Spielchen zu spielen. Und es währe auch mal interessant zu erfahren, was Niedergestellte so von ihr dachten.

"Nun da Sie das Wort an uns richten...ich würde vermuten, Sie sind hier um den Festlichkeiten beizuwohnen?", fragte Dil lächelnd. Kurz warf sie einen verstohlenen Blick auf Cassy. Sie mussterte die Lady misstrauisch. Dil seufzte innerlich. Es hatte schon seinen Grund, warum Cassy sich um Pferde kümmerte. Eine Lady war...wie ein Gewitter auf weitem Feld. Man musste den Kopf einziehen und zu den Göttern beten, dass es vorbei ging. Ladies durfte man nicht verärgern. So wie niemand einen wütenden Hund trizte. Zu allem überfluss war diese Lady auch noch ein Vampir und selbst wenn ihr selbsterhaltungsdrang bei Vampiren auszusetzen schien, sollten sie zumindest für Cassy aufpassen, das sie Lady Lyara keine Angriffsfläche boten, oder zumindest so wenig wie möglich. Darum wählte Dil ihre Antwort mit Bedacht. Jedes Jahr kamen ein paar Adlige um das Tenebras-Fest in der Hauptstadt zu feiern. Es war ein gelungener Anlass eigene Ziele mit anderen zu besprechen oder dem König vorzutragen, außerdem konnte man einige Kontakte pflegen und knüpfen und manche kamen auch nur, weil nirgends das Tenebras-Fest so prachtvoll begangen wurde wie hier.

Natürlich hatte Cassandra nicht vergessen, warum sie eigentlich hier war. Während dem Gespräch mit der Lady dachte sie nochmal nach, wo sich der König aufhalten könnte. Doch ihr wollte es einfach nicht einfallen. Irgendwo musste er doch sein?! Oder gab es vielleicht einen anderen Ansprechpartner? Wenn sie sich nicht bald darum kümmerte, würde Zafira noch etwas Schlimmes zustoßen! Ein wenig Zeit hatte sie ja vielleicht noch... Die Frage der Lady bekam sie gar nicht so richtig mit, aber sie bemerkte Dils Blick und auf einmal erinnerte sie sich wage an die Frage. Hm, warum könnte die Lady hier sein? Ihr fiel auch nichts anderes ein, als die Vermutung, die Dilara angestellt hatte. "Hm, ich wüsste auch keinen anderen Grund außer dem morgigen Fest...", dachte Cassandra laut und sah direkt in das Gesicht der Adeligen.

Lyara bemerkte, wie die braunhaarige Dienerin kurz einen verstohlenen Blick auf die blonde Pferdeherrin warf, als diese nicht sofort antwortete. Sie registrierte auch, dass die Zopfe sie lächelnd, eher indirekt, fragte, ob sie wegen des Festes hier her gekommen war. Natürlich denken alle immer zuerst an das Fest. Und so falsch liegt diese Dilara auch nicht. Erst als die, in Lyaras Augen ziemlich unverschämte Pferdeherrin, Dilara zustimmte, ließ sie sich zur einer Antwort herab. " Nun ja, mit dieser Vermutung liegt ihr nicht ganz richtig. Versucht es doch noch einmal", sagte sie dann lächelnd. Die schwarzhaarige wollte nur zu gerne wissen, welche weiteren Vermutungen die beiden Dienerinnen machten.
Missbilligend schaute sie auf die Blondine vor sich. Wie kann so ein niemand es wagen, mir, einer Lady, so offen ins Gesicht zu schauen ?. Lyara wurde so langsam ziemlich gereizt. " Was schaust du mich so an", rief sie dann auch schon ziemlich erbost der Pferdeherrin zu. " Hat dir den niemand Benehmen beigebracht? Man schaut keiner adeligen Dame einfach so direkt ins Gesicht. Senke gefälligst sofort dein Gesicht oder ich werde ziemlich ungemütlich", fuhr sie wütend vor. So eine Dreistigkeit hatte sie noch nie erlebt. Währe das einer ihrer Diener, hätte sie nicht mehr lange gelebt.

Sie biss die Zähne zusammen und sah nocheinmal bedeutungsvoll zu Cassy hinüber, dann senkte sie überdeutlich den Blick. Doch es war bereits zu spät. Die Lady hatte Cassys Benehmen bereits bemerkt. Dil sankte den Blick und senkte den Kopf Richtung Boden. Man konnte schon merken, dass Cassy nicht oft hier im Schloss war. Sie kannte die Spielregeln nicht, oder wollte sich ihnen nicht unterordnen. Das so wusste Dil, konnte jemanden den Kopf kosten. Sie mochte Cassy, aber dies war nicht die Unterhaltung, die sie führen sollte. Sie wartete einen Augenblick auf Cassys Reaktion und ließ sie nun sprechen. Es gehörte sich nicht, eine Konfrontation zu stören. Also stand sie da und wartete. Besonders mit dieser Lady, sollte man es sich nicht verschärzen, immerhin war sie ein Vampir. Einmal wirklich wütend und sie beide waren Tod, ohne wenn und aber. Wiedereinmal wünschte Dil sich nicht hier zu sein. Wünschte sich draußen zu sein im Wald. Summen zu können ohne, dass jemand zuhört und endlich einmal wieder wirklich mit ihrem Bogen trainieren zu können. Aber das ließ sie sich nicht anmerken. Sie war in ihrer Rolle, keine Fehler. Sie hoffte nur Cassy stellte sich nicht weiter so an, sie musste sich doch noch an ihre Etikettlektionen erinnern. Jeder im Schloss kannte sie, dass konnte doch im Stall nicht so anders sein.

Eigentlich hatte Cassandra bisher nicht das Gefühl gehabt, sich sehr falsch verhalten zu haben. Doch dann fuhr die Lady sie mit einer lauten Stimme an, was der Elfe gar nicht gefiel. Wäre es der König gewesen, so hätte sie sich sofort viemals für ihr Verhalten entschuldigt und einen entschuldigenden Knicks nach dem anderen gemacht, aber diese Lady...? Nein, bei ihr war das Cassys Meinung nach nicht nötig. Aber sie schien kein Mensch zu sein, eher so etwas wie ein Vampir oder so etwas, also sollte sie vielleicht wenigstens etwas vorsichtig sein. Am Ende würde sie für ihr schlechtes Benehmen mit ihrem Leben bezahlen! Normalerweise wäre Cass sowieso nie so unfreundlich gewesen, doch heute war einfach ein schlechter Tag, sie machte sich große Sorgen um Zafira. Also beschloss sie, sich zu verabschieden. Widerewillig senkte sie den Kopf, jedoch nur ein klitzekleines Bisschen, denn so ganz fügig wollte sie sich nicht zeigen. Dann fügte sie noch hinzu. "Es tut mir natürlich aufrichtig Leid, aber ich fürchte, ich muss mich verabschieden, denn ich bin eigentlich aus einem ganz anderen Grund ins Schloss geeilt und nicht, um zu reden. Vielleicht habe ich ja die Ehre, ihre Anwesenheit ein andernmal zu genießen, Lady Lyara", sülzte sie und machte einen leichten Knicks. Dann drehte sie sich ohne ein weiteres Wort um und verließ den Thronsaal durch die großen Türen.

tbc: Die Hütte der Echoriath's